Donnerstag, 11. Dezember 2014

Schreibtagebuch

Manchmal gibt es Tage, die sind einfach nicht rund - und das merkt man auch beim Schreiben. Heute war einer dieser Tage: Ich sitze am Laptop, schreibe ... und lösche, schreibe ... und ändere, verwerfe, lösche, sodass ich nächstes Mal wieder an nahezu derselben Stelle anfangen muss wie heute =(
Zu meiner Aufmunterung hier ein Auszug aus einem meiner Bücher, das bereits existiert, "Ein Licht scheint in der Dunkelheit" (Weihnachts-Bildband):
Der Kamin ist das Tulpenbeet eines Wintertages, sagt ein altes persisches Sprichwort. Für mich allerdings ist er viel mehr als ein Tulpenbeet, unser kleiner schwarzer Kaminofen mit dem Sichtfenster auf seine hellen Flammen. Ein Tulpenbeet ist eine Freude fürs Auge und für die Nase, mein Kaminofen ist eine Quelle von vielerlei verschiedenen Freuden! 
Er schenkt mir Licht an zahlreichen Herbst- und Winterabenden, wenn es draußen schon seit Stunden dunkel ist und auch im Inneren des Hauses allmählich alle Stimmen verstummen und alle andern Lichter gelöscht werden. An solchen Abenden erfreue ich mich an den zuckenden Flammen, die meine Umgebung in warmes, heimeliges Licht tauchen. 
Er ist meine Zuflucht an Tagen, an denen kalte Winterwinde an den Fenstern rütteln, weiße Nebelschwaden alles in trübes Grau hüllen oder eisige Graupelschauer über dem gefrorenen Garten niedergehen. An solchen Tagen lehne ich mich an ihn und spüre, wie die Wärme des Feuers meinen Körper auftaut und meine Seele aufhellt.
Er ist die Energiequelle, die mir zur Weihnachtszeit den Tee aromatisch und warm hält, die Kastanien röstet und damit meiner Familie gemütliche Stunden der Gemeinschaft beschert.
Mein Kaminofen ist (nicht nur) zur Weihnachtszeit der Inbegriff von Licht, Wärme und Geborgenheit. Das Kind, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, ist Licht, Wärme und Geborgenheit in Person!